Aufgrund des Erfolgs im letzten Jahr haben wir auch in 2025 wieder einen Feierabendspaziergang angeboten.
Unser Vereinsmitglied Dr. Klaus T. Weber, im Stadtteil aufgewachsen, hat sich akribisch auf diesen Spaziergang vorbereitet, der am Ende viel mehr war als das, nämlich das Eintauchen in eine längst vergangene Zeit deren Spuren allerdings noch deutlich zu erkennen sind. Wenn man sie denn zu lesen weiß.
Diesmal ging es von der Ecke Lindenallee / Lehrhohl, rund um die Kath. Kirche, Heinrich-Ermann Straße, An der Rheinhell, Lindenallee, Auf der Lier, Rudolf-Breitscheid Straße bis Auf dem Sande.
Der Spaziergang beginnt an der Ecke Lindenallee / Lehrhohl im Koblenzer Stadtteil Asterstein. Hier befinden Sie sich in einem von der Nachkriegszeit geprägten Wohngebiet, das sich auf ehemaligen Kasernen- und Festungsflächen entwickelt hat. Die Bebauung ist überwiegend schlicht und funktional gehalten, wie für die 1950er und 1960er Jahre typisch. Von hier aus führt der Weg in Richtung der katholischen Kirche Maria Himmelfahrt, deren markante Architektur und symbolträchtiger Grundriss die Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit widerspiegeln. Die umliegenden Wohnhäuser sind ebenfalls in diesem Zeitraum entstanden und dokumentieren den Wandel des Stadtteils vom Militärstandort zum modernen Wohnquartier. Der weitere Verlauf folgt der Heinrich-Ermann-Straße, An der Rheinhell, Lindenallee, Auf der Lier, Rudolf-Breitscheid-Straße bis zum Ziel „Auf dem Sande“. Jeder Abschnitt des Spaziergangs zeigt unterschiedliche baugeschichtliche Besonderheiten aus der Zeit von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die 1990er Jahre. An der Rheinhell: hier befinden wir uns in einem Bereich, der eng mit der Geschichte der Festung Koblenz verbunden ist. Die Straße ist nach einem der Außenwerke der Festung benannt, dem Fort Rheinhell, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Die Bebauung entlang der Straße ist geprägt von Nachkriegsarchitektur, aber auch von späteren Ergänzungen aus den 1980er und 1990er Jahren. Besonders auffällig sind die Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser, die in dieser Zeit entstanden sind und den Wandel des Stadtteils vom ehemaligen Militärstandort zum modernen Wohnquartier dokumentiert.
Zur Rheinhell kamen wir durch die Heinrich Ermann Straße. Zur Namensherkunft gibt es im Internet keine eindeutigen Hinweise auf die Bedeutung der Person „Heinrich Ermann“ für Koblenz oder den Stadtteil Asterstein. Allerdings hat uns Dr. Weber sehr wohl über die Hintergründe informiert die dazu führten, dass diese Straße nach dem Herrn Ermann benannt wurde.
Rudolf Breitscheid Straße: hier befindet sich das ehemalige Werk Glockenberg, ein weiteres Außenwerk der Festung Koblenz. Die Straße ist nach dem sozialdemokratischen Politiker Rudolf Breitscheid benannt und zeigt eine Mischung aus älteren und neueren Wohnhäusern. Besonders interessant sind die Bauten aus den 1970er und 1980er Jahren, die den Übergang von der reinen Nachkriegsbebauung zu moderneren Wohnformen dokumentieren. In den 1990er Jahren wurden in diesem Bereich weitere Mehrfamilienhäuser errichtet, die das Bild des Stadtteils weiter veränderten. Am Ende der Route erreichten wir „Auf dem Sande“, einen Bereich, der ebenfalls von der Nachkriegsarchitektur geprägt ist, aber auch moderne Wohnformen aus den 1990er Jahren aufweist. Hier lässt sich besonders gut der Wandel des Stadtteils von einem ehemaligen Militärstandort zu einem lebendigen Wohnquartier nachvollziehen. Die Bebauung ist vielfältig und reicht von schlichten Einfamilienhäusern bis zu modernen Wohnanlagen
Der Spaziergang durch den Asterstein bietet somit einen anschaulichen Überblick über die baugeschichtliche Entwicklung des Stadtteils von der Nachkriegszeit bis in die 1990er Jahre. Die Spuren der militärischen Vergangenheit sind bis heute im Straßenbild und in der Bebauung sichtbar.